Advent

Die vier Sonntage im Advent (lateinisch adventus „Ankunft“) bezeichnen die Zeit, in der sich die Christenheit auf Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu, vorbereitet.
In diese Zeit fällt auch der Nikolaustag (6. Dezember).

Die Adventszeit als Vorbereitungszeit auf das Christfest ist erst im 4. Jahrhundert entstanden, wobei es zunächst erhebliche Unterschiede in der Dauer (von einer Woche bis zu 40 Tagen) gab. Vier Sonntage im Advent gibt es für die römische Kirche, deren Praxis die Reformation übernommen hat, seit etwa 600, der 1. Sonntag im Advent wird aber erst seit Mitte des 8. Jahrhunderts als Beginn des Kirchenjahres besonders gefeiert. Von Anfang an hatte die Adventszeit den Charakter der Bußzeit als Vorbereitung auf das Christfest, den Geburtstag" Jesu Christi.

Im Advent sehen wir nicht nur zurück auf die Ankunft des Herrn, wie sie uns in der Bibel als Weihnachtsgeschichte" überliefert ist, sondern auch voraus auf die zukünftige Ankunft des Herrn als Herrscher dieser Welt und Begründer des Neuen Jerusalem. In der Spannung zwischen beiden erfahren wir im Advent den Herrn als den, der auf uns zukommt, sich uns immer wieder neu zuwendet und uns zur Buße, d.h. zur Umkehr zu ihm hin einlädt.

Der Advent eröffnet einen Kreis, der sich erst kurz zuvor mit den drei letzten Sonntagen des Kirchenjahres, die auf das zukünftige Reich schauten, geschlossen hat. Nun beginnen wir das Kirchenjahr mit dem Einzug in Jerusalem, dem Kommen Jesu in diese Welt.

Auch wenn wir das Kirchenjahr als einen Zyklus feiern, so will es uns doch wie eine Spirale auch vorwärts führen, weiter auf einem Weg, der unser Lebensweg ist. So wird uns auch der Advent als Neuanfang nicht wie eine Wiederholung, sondern wirklich wie ein neues Erlebnis in unserem Leben erscheinen.

Im Advent gewinnt das Wort Gestalt: Ich bin das A und O, der Anfang und das Ende, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige." (Offb 1, 8) Während wir uns einerseits auf die Erscheinung Gottes im Fleisch freuen, so werden wir uns doch andererseits unserer Unwürdigkeit bewusst, diesen großen Herrn zu empfangen. Darum lassen wir uns in dieser Zeit mahnen an die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden (Johannes der Täufer) und umfassen auf unserem Weg zur Krippe das Kreuz des Herrn, das allein uns würdig macht, ihm entgegen zu sehen und zu gehen. Weil wir uns um dieses Kreuzes willen auch freuen können, singen wir mit Maria in der Adventszeit das Magnifikat": Meine Seele erhebt den Herrn und mein Geist freut sich Gottes meines Heilands!" (Lk 1, 46f).


Der Nikolaustag

Der Nikolaustag findet jährlich am 6. Dezember statt. Doch wo hat dieser besondere Tag seinen Ursprung und wer war dieser Nikolaus, der um die kalte Jahreszeit großzügig Geschenke verteilt?

Der Nikolaustag verdankt seinen Namen dem heiligen Bischof von Myra, der im dritten Jahrhundert in Lykien (im Südwesten von Antalya, der heutigen Türkei) geboren und mit dem Namen "Nikolaus" getauft wurde. Der Name entstammt dem Griechischen und bedeutet so viel wie "Sieg des Volkes".

Der Nikolaus: Ein barmherziger Bischof

Nachdem Nikolaus mit 19 Jahren in seiner Heimat zum Priester geweiht wurde, zog es ihn in die Stadt Myra, ebenfalls eine Stadt der heutigen Türkei. Dort wurde er im Jahr 325 n. Chr. zum Bischof geweiht und somit zum Bischof von Myra.

Erzählungen zufolge machte der Bischof seinem Namen alle Ehre und handelte stets barmherzig und uneigennützig. So soll er das beträchtliche Vermögen, das er von seinen wohlhabenden Eltern erbte, vollständig an die Armen gespendet haben.

Der 6. Dezember gilt gemeinhin als der Todestag des heiligen Nikolaus. Dieser Tag wird in Andenken an seine guten Taten gefeiert. Hierin ist auch der Ursprung des Feiertages zu sehen.

Der Heilige Nikolaus als Retter und Geschenkgeber

Um den Bischof von Myra kreisen viele Legenden und Mythen. Von besonderer Bedeutung für die heutige Tradition, den Festtag zu begehen, ist die legendenhafte Geschichte von einem sehr armen Mann: Ihm fehlte das Geld für die Heirat seiner drei Töchter, weshalb er sie in die Prostitution schicken wollte. Als Nikolaus davon erfuhr, warf er Gold in den Kamin der Mädchen. Dieses fand sich in ihren Stiefeln und Socken wieder, die dort zum Trocknen hingen. So rettete er die Mädchen vor ihrem Schicksal.

So ist der Brauch und die Tradition an die Legende der drei Jungfrauen angelehnt worden. Der Nikolaus soll seitdem jedes Jahr an seinem Todestag durch den Kamin kommen und Kinder, die brav und artig waren, mit Geschenken bescheren. Dabei legt er die Geschenke in die Stiefel, Schuhe oder Socken, die am Kamin aufgehängt werden.

Oft ist er dabei in Begleitung von Furcht einflößenden Gehilfen. Während der Nikolaus als der gutherzige Geschenkgeber dargestellt wird, ist die Aufgabe seiner gemeinen Gehilfen, unter anderem Knecht Ruprecht, verzogene und unartige Kinder zu bestrafen.

Die Reliquien des Heiligen Nikolaus

Die Ruine einer frühmittelalterlichen Basilika erinnert am Rande der Kleinstadt Demre noch an das erste Grab des Bischofs Nikolaus. Der Körper des Heiligen befindet sich jedoch längst nicht mehr in dem Sarkophag, denn dieser wurde an der Seite aufgebrochen und ist leer.

1087 sollen seine Gebeine nach Bari in Italien gebracht worden sein. Gut fünf Dutzend italienische Seefahrer und Kaufleute sollen mit drei Schiffen an der Küste vor Myra gelandet und in die fast verlassene Stadt eingedrungen sein. Dort raubten sie das Skelett und brachten es ungehindert in ihre Heimatstadt.

Die Überreste befinden sich noch immer als von Katholiken und Orthodoxen verehrte Reliquie in der Basilika San Nicola in Bari in Süditalien.

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