Trinitatis

Am ersten Sonntag nach Pfingsten begehen Christen den Dreifaltigkeitssonntag. Dieser Tag wird auch Trinitatis genannt und geht nicht auf ein konkretes Ereignis im Leben Jesu zurück. Im Mittelpunkt steht die Heilige Dreifaltigkeit aus Vater, Sohn und Heiligem Geist – das ist auch die Bedeutung des lateinischen Namens „Trinitatis“ („drei“ und „Einheit“) für das Fest. Im Kirchenjahr beginnt mit Trinitatis eine Zeit ohne große Feste. Damit geht die große Entwicklung zu Ende, die von Weihnachten aus den Bogen über Ostern bis Pfingsten spannt. Die nachfolgenden Sonntage werden daher durchgezählt als erster, zweiter, dritter usw. „Sonntag nach Trinitatis".

Trinitatis wurde erst im 14. Jahrhundert fester Bestandteil des Kirchenjahres. Einheitliche Bräuche oder eine Festtradition gibt es nicht. Eine beliebte Darstellung in der Kunst zeigt Gottvater mit dem leidenden Christus, über ihnen schwebt der Geist in Form einer Taube.

Nach Matthäus 28,19 sollen Christen auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen. Hier ist von Vater, Sohn und Heiligem Geist die Rede, aber noch nicht davon, dass es sich um die drei Personen der Gottheit im Sinne der Trinitätslehre handelt. Trinität – oder Dreifaltigkeit – heißt, dass Gott in drei Seinsweisen existiert: als Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Die Diskussion um die Trinität begann im vierten Jahrhundert nach Christus. Sie ist sehr philosophisch geprägt, da die Lehre von der Trinität in der Bibel nicht explizit vorkommt (siehe unten). Es geht also um Lehrmeinungen darüber, was die Bibelstellen über Gott, Jesus und den Heiligen Geist für den christlichen Glauben bedeuten. Die Sprache der Philosophie in der Antike, der sich die Theologen bedienten, war Griechisch. Um auszudrücken, dass Gott eine Einheit ist, benutzte man den Begriff ousia (Wesen). Um auszudrücken, dass dieses Wesen in drei Seinsweisen besteht, benutzte man den Begriff hypostaseis (Hypostasen). Die griechische Formel, auf die sich die Theologen einigten, um Gott zu beschreiben lautete „mia ousia – treis hypostaseis“ (ein Wesen – drei Hypostasen). Der Begriff „Hypostasen“ war jedoch zweideutig. Die gängige Übersetzung ins Lateinische war substantia (Substanz). Die Theologen verstanden darunter aber drei „Seinsweisen“. Weil dies missverständlich war, griff man im Lateinischen auf eine Formel des lateinischen Theologen Tertullian zurück: „tres personae, una substantia“ (drei Personen, ein Wesen).

Das Wort versucht, das scheinbar Unmögliche auszudrücken, nämlich dass Gott gleichzeitig drei und einer ist. Um das zu verstehen, hilft es, sich vor Augen zu führen, wie Menschen Gott in der Geschichte erfahren haben: als Schöpfer, der seine Welt und die Menschen liebt wie ein Vater seine Kinder. Als ein Gott, der in Jesus Christus, seinem Sohn, selbst Mensch geworden ist und das menschliche Leben geteilt hat. Und schließlich als Gott, der im Heiligen Geist bei den Menschen immer noch gegenwärtig und lebendig ist.

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